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Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort
und die Welt fängt an zu singen
triffst du nur das Zauberwort

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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 262 mal aufgerufen
 
Vorleserin Offline




Beiträge: 800

05.05.2009 18:59
RE: Loreley Antworten

Loreley

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus uralten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar,
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldnes Haar.

Sie kämmt es mit goldnem Kamme,
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.

Den Schiffer, im kleinen Schiffe,
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh'.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Loreley getan.

Liebe Grüße

Vorleserin

Vorleserin Offline




Beiträge: 800

05.05.2009 19:00
#2 RE: Loreley Antworten

Loreley - vertont von Friedrich Silcher

Liebe Grüße

Vorleserin

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Beiträge: 800

05.05.2009 19:21
#3 RE: Loreley Antworten

Franz Liszt (1811-1886) Lied "Die Lorelei", S273(1841) Text: Heinrich Heine


Liebe Grüße

Vorleserin

Vorleserin Offline




Beiträge: 800

05.05.2009 19:22
#4 RE: Loreley Antworten

Die Loreleysage


In der Loreleyhöhle, die der Bornicher Gemeinde während dem 30jährigen Krieg als Zufluchtstätte diente und erst dem Tunnelbau 1863-68 zum Opfer fiel, wohnte einst die Bergfrau "Loreley".

Geheimnisvoll verhallte die Stimme der anmutigen Fee im Echo der Felskulissen. Unzählige Männerherzen ließ sie höher schlagen und erbeben in seliger Wonne. Besonders, wenn die Schroffwände der Ley in der Abendsonne glühten, oder die Klippen in des Mondes gelber Beleuchtung sich aus den strudelnden Salmwassern zu Füßen der Grottengebilde widerspiegelten, war ihre lichte Gestalt auf den Bergzinnen zu erkennen. Mancher Schiffmann, der ihre Nähe suchte, versank in dem Gewirr der Brecher, ohne daß man seine Leiche je zu bergen vermochte. Nur einigen Fischern der Salmwooge im oberen "Fabian" und unterhalb des "Teufelsitzes" schien sie zugetan. Ihre nächtlichen Fänge wurden so ergiebig, daß ihnen der Wohlstand bereits nach wenigen Jahren erlaubte, die ärmlichen Hütten am Rhein mit zwei- und dreistöckigen Gebäuden in der großen Burgstraße zu tauschen. Habgierige oder schwatzhafte Salmknechte, die über ihre Begegnungen mit der schönen Jungfrau plauderten, verließ jäh das Jagdglück für immer.

Doch so blieb die Gunst, die sie Begnadeten erwies, kein Geheimnis. Der Ruf ihrer anmutigen Schönheit drang weit über die Grenzen des mittelrheinischen Landes hinaus. Auch der junge Erbgraf von der Pfalz erfuhr von der wonnesamen Huld, die manchem Schützling zuteil wurde. Von unnennbarer Sehnsucht erfaßt, verließ der Jüngling heimlich die Obhut des väterlichen Hoflagers, um die Liebe der schönen Loreley zu gewinnen. In ihr Zauberreich steuerten ihn gleichaltrige Schiffer. Als das Abendrot verging und die ersten Sterne am Himmel funkelten, erreichte das gräfliche Fahrzeug die gigantische Schlucht unterhalb der "Sieben Jungfrauen". Im Banne eines wundersamen Gesanges, der in den Felskulissen widerhallte, gewahrten sie die liebreizende Erscheinung der Loreley über der steilsten Gesteinswand. Ungestüm trieb der Junggraf die Ruderknechte zum Landen. Nun trennten sie nur noch wenige Schrittlängen vom Geröllufer. Doch alle starrten empor. Da erlahm ihre Kraft an den Riemen. Der Steuermann vergaß seine Pflicht. Führerlos schwankte der Nachen zu Tal. In jäher Ungeduld sprang der Erbfgraf von Bord und verschwand mit dem Aufschrei " O Loreley!" in dem Sog der Strudel.
Nachdem der Pfalzgraf von den heimkehrenden Gefährten seines Sohnes dessen Ende erfahren, befahl er, die Verderberin seines Erben zu fangen. Am gleichen Abend nahte ein pfalzgräflicher Hauptmann mit rachwütigen Kriegsleuten dem Gestade der Loreley, die sie dort in den gespenstigen Schleidern der Steilwand erspähten. Bald war der Berg umstellt, und der Hauptmann erstieg mit den Kühnsten das Felsmassiv. Auf vorspringender Kuppe gewahrten sie die Zauberin wieder.
"Heidenweib, jetzt mußt du deine Untaten büßen!" schrie der Anführer, als er der Unholdin den Weg zur Grotte versperrte.
"Das steht nicht bei dir!" rief die Bedrängte.
Sie warf ihr Perlengeschmeide in die Flut, und ihre Stimme schrillte über das Wasser:

"Vater, geschwinde, geschwind!
Die wilden Rosse schick deinem Kind!
Es will reiten mit Wogen und Wind!"

Sturzwellen erhoben sich felshoch gleich rasenden Strandbrechern und trugen die Fee fort in das Grau der abendroten Dünste, bis sie entschwand. Totenstill war es über den brausenden Wogen.

Seit diesem Begebnis war die Loreley nicht mehr zu sehen. Nur im vielfältigen Echo verhöhnt sie die Rufer am Fels, wo der Teufel einst die gewaltigen Rundungen seiner Sitzflächen zurückließ.

Quelle: Im Sagenland der Loreley, Ludwig Nies, Lorenbergk -Verlag - St. Goarshausen.
Quelle: Rheinlands Wunderhorn, C. Trog, Alfred Silbermann-Verlag -Leipzig

Liebe Grüße

Vorleserin

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